Text: Säm Wagner, 04. März 2022

Eigentlich ist es ja unfassbar. Subterfuge, ja genau – diese eine Band, die sich 1991 in Düsseldorf gründete, ist nie weltberühmt worden. Dabei kann sich doch niemand dieser Pop-Hymnen entziehen. Das ist Fakt. Fangen wir mal von vorne an. Subterfuge waren in den Neunzigern Teil einer hiesigen Indie-Szene, zu deren Bands wie Miles, Readymade oder Slut gehörten. Sie spielten Indie-Pop und hatten das Gespür für Melodien, die nicht mehr aus dem Kopf gingen. Doch Subterfuge, die ihre Platten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Japan verkauften, wurden nie einem breiteren Publikum bekannt.

Und so wurde die Band nach fünf Alben – und ausgerechnet nach ihren wunderbar ausgefeilten „The Legendäre Eifel Tapes“ – auf Eis gelegt. Man war erwachsen geworden, Familien wurden gegründet, es gab Berufe. Doch aufgelöst hat sich die Band um die drei Jugendfreunde nie. 2021 tauchte plötzlich ein Instagram-Account von Subterfuge auf. Die Band war wieder da. Und schnell hörte man auch erste neue Musik: „Stephanie Said“ wurde zum Sommerhit. Zumindest bei jenen Fans, die sich noch an die Band erinnerten. Schnell wurde klar: Hier kommt noch mehr. Ein Album war in Arbeit.

Und „Dots.“ begeistert jetzt ganzer Linie. Wie soll es auch anders sein? Wieder hat die Band um Sänger Lars Schmidt so wunderbar ausgefeilte Jangle-Pop-Hits aus dem Ärmel geschüttelt. Man fühlt sich an Teenage Fanclub erinnert. Ach was, an die Beatles und an die Beach Boys. Ausgefuchste Harmonien, die sofort ins Herz gehen. Melodien, die glücklich machen. Nein, Subterfuge werden auch 2022 die Welt (leider) nicht retten können. Ihre Musik macht die Welt aber zu seinem besseren Planeten. Versprochen.

VÖ: 03. März 2022 via Less Records