„Diesen satanic sleaze kann man doch nicht auf die Leute loslassen!“, unkt es in der Kommentarspalte und die Antwort darauf ist kurz und knapp: „Doch, kann man!“ Und sollte man auch, vor allem wenn es derart einschlägt, wie es The Ballet Bombs aus Eindhoven tun. Mit „Mutations“ legt das Trio aus den Niederlanden einen kleinen, aber feinen Sprengkörper vor, der es in sich hat. 20 Minuten feinstes Fuzz-Dioarama, das an Bands wie The Oh Sees und Uncle Acid erinnert.
Seit dem 03. Juni gibt es dieses Live-Zeugnis zwischen pumpendem Bass, malträtierter Gitarre und überbordender Spielfreude beim Berliner Qualitätslabel Noisolution als 10-Inch abzugreifen. Und wahrlich sollten die Finger lang werden, wenn man auch nur ansatzweise etwas mit knarzendem Retro-Rock anfangen kann. Die fünf live eingespielten Stücke gehen in die Hüfte, animieren zum lässigen Headbangen und beschwören nebenher den Teufel herauf. Doch so satanisch geht es hier gar nicht zu, vielmehr wird der Fuzz auf seinen Thron gehoben und abgöttisch durchexerziert. Ein fiebriges Stück Musik, dem 2023 auch ein ganzes Album folgen soll.
Übrigens: Die 10-Inch ist beim morgigen Record Store Day als limitierte Auflage mit Poster erhältlich.