Text: Bernd Skischally, 01. Juni 2018

Nach zuletzt recht abstrakten Werken kehren The Brian Jonestown Massacre mit ihrem 17. Studioalbum zurück in ihren selbstgeschaffenen Klang- und Song-Kosmos. Um sich darin zu verlieren, benötigt man vor allem eine gewisse Hingabe für konstantes Flimmern und Rauschen. Selbst eingängige Stücke – wie die Single „Hold That Thought“ oder „Who Dreams of Cats?“ – werden in der Welt von BJM-Mastermind Anton Newcombe, der Berlin weiterhin seiner kalifornischen Heimat vorzieht, nicht unnötig hinaus geplärrt. Zuallererst müssen sie sich dem konstanten Fluß der Band unterordnen, dann dürfen sie Hit sein. Wiederholungen sind dabei Ehrensache. Ist nicht alles seit den Beatles ohnehin eine Variationen des Immergleichen? Und so hat man bei „Something Else“ nicht selten das Gefühl, einer BJM-Best-of zu lauschen – und freut sich, doch etwas ganz anders zu hören.

„My heart beats so fast, the world turns so slow“, singt Newcombe im Stück „My Poor Heart“ und hält den hippiesk orchestrierten Laden mehr denn je mit seiner sanftmütig nölenden Stimme zusammen. Die Grundstimmung bleibt wie gewohnt geprägt von melancholischer Schwere und trotziger Rotzigkeit. Wobei Newcombes Lyrics diesmal besonders vertraut und nahbar klingen. Ein bisschen wirkt das ganze Album, als wäre Newcombe nach langer Reise endlich irgendwo angekommen. Im Sack, aber (selbst)zufrieden. Oder wie er selbst rückblickend (im Interview mit The Adelaide Review) feststellt: „I sacrified my twenties working for myself. My friends [were people like those who] started Facebook, you know? And I don’t see any of these people having any sort of vision about to do with their money.“ Also Kinder, lernt Gitarre spielen. Aber lasst das mit dem Heroin. Nicht jeder hat so viel Glück wie Onkel Anton.

07.08.2018 Hamburg – Knust
11.08.2018 Berlin – Heimathafen
12.08.2018 Köln – Luxor
14.08.2018 Frankfurt – Bastchkapp
26.09.2018 (CH) Zürich – Mascotte
29.09.2018 (AT) Wien – Arena
30.09.2018 München – Technikum
01.10.2018 Dresden – Beatpool
08.10.2018 Hannover – Musikzentrum

VÖ: 01. Juni 2018 via A Records