Wohl kaum eine Band hat sich in den letzten zehn Jahren so grundlegend verändert wie die Felice Brothers. Vom schlitzohrigen, ganz grandiosen Hinterwäldler-Folk der frühen Tage haben sich die Brüder Ian und James Felice sowie ihre wechselnden Mitmusiker irgendwann verabschiedet und sich zu einer vielseitigen, immer experimentierfreudigen Americana-Band gewandelt — ziemlich grandios sind sie natürlich geblieben.
Exemplarisch für diese Wandlung steht die aktuelle Single „Jazz On The Autobahn“. Wurde früher im nach wie vor herausragenden „Frankie’s Gun“ zu Fiedel und Akkordeon von halbseidenen, aus dem Ruder laufenden Geschäftchen und Schmuggelfahrten in rostigen Pick-Ups gesungen, erzählt der neue Song eine dystopische Fluchtgeschichte. Mit sehr wenig Jazz zwar, dafür mit Spoken Word-Passagen und einem Refrain wie bei Bruce Springsteen und der E-Street Band.
Das dazugehörige Album heißt „From Dreams To Dust“, erscheint am 17. September und in die Riege der Gastmusiker reihen sich diesmal Nathaniel Walcott und Mike Mogis von Bright Eyes ein. Das wird bestimmt ein Fest!
