Text: Oliver Schröder, 16. August 2018

The Myrrors machen es einem nicht ganz einfach mit ihrem vierten Album. „Borderlands“ beginnt so kurz wie anstrengend und endet mit einem ewigen Versinken in immer neuen transzendentalen Rauchschwaden. Und dazwischen läuft die Nebelmaschine immer lustig weiter mit.

Es braucht also schon etwas Zeit, um sich auf The Myrrors‘ undurchsichtige Soundlandschaft einlassen zu können. „Borderlands“ ist kaum eine Platte, die man auflegt, wenn Gäste zum Essen kommen, nicht mal zur gemeinsamen Rauchsession. Diese sechs Stücke hört man am besten alleine. Und auch nur dann, wenn man mit Sicherheit weiß, dass die nächsten 40 Minuten niemand an die Tür klopfen wird. Wenn diese Umgebungsfaktoren stimmen, führt einen die Band über komplizierte, aber meist nicht langweilige Wege durch eine Welt aus Hall, Drone und Psychedelic-Rock. Gut, an den „Formaciones Rojas“ läuft man in gut sieben Minuten gefühlte 100 Mal vorbei und “Notes From the Underground” stirbt nach endlosen 20 Minuten einen schmucklosen Fade-out-Tod. Aber wenn man es so weit geschafft hat, liegt man als Hörer sowieso schon in Embryonalstellung unter der warmen Decke und sabbert zufrieden auf das Kopfkissen.

VÖ: 17. August 2018 via Beyond Beyond is Beyond