Text: Michael Smosarski, 13. März 2017

James Mercer verkörpert das Gute im Pop – seine Musik, die er als The Shins in immer wechselnden Besetzungen veröffentlicht, ist eingängig, aber nicht penetrant, beschwingt, aber nicht stumpf fröhlich. Für seine ganz besonderen Kleinode benötigt er allerdings immer eine gewisse Zeit. So vergingen seit dem Vorgänger „Port of Morrow“ wieder einmal fünf Jahre bevor nun, ohne großes Aufhebens, „Heartworms“ erschienen ist.

Und der Einstieg des Albums knüpft an die neueren Werke der Shins an, weniger an Bandklassiker wie „Whincing the Night Away“. Verzerrte Gitarren, wuchtige Drums – Songs wie „Name For You“ oder „Painting a Hole“ wirken aufgekratzt und klingen eher nach College Rock als nach Pop. Das ändert sich mit dem balladesken Höhepunkt der Platte, „Fantasy Island“, und wird mit dem nachfolgenden „Mildenhall“ kurzzeitig in jene Country-Gefilde überführt, die schon auf „Chutes Too Narrow“ stilprägend waren.

Insgesamt jedoch ist „Heartworms“ ein energetisches Album, auf dem Mercer alles in den Dienst der Rhythmik stellt, von den repetitiven Gitarrenlicks bis zu den pluckernden Synthies. Auch wenn das Ergebnis nicht die zeitlose Qualität der ersten Alben hat: Zum Verwalter seines eigenen musikalischen Nachlasses ist James Mercer zum Glück noch lange nicht geworden!

14/08/2017 Hamburg – Grosse Freiheit
15/08/2017 Berlin – Astra Kulturhaus
16/08/2017 Köln – Live Music Hall

VÖ: 10. März 2017 via Columbia Records