It´s Eleven Records aus Chemnitz geht in die nächste Runde und wartet mit einem exquisiten Release auf, das sich aus einem Kopf der Post-Punk-Formation L’appel Du Vide (ebenfalls auf It´s Eleven) herausgeschält und als Ein-Mann-Band entpuppt hat. Tooth Paint sei sein Name und „Digital Sex“ der Titel seiner im Jahre 2020 in Eigenregie aufgenommenen Debüt-EP. Damals noch streng limitiert und schüchtern beworben, macht es sich nun It´s Eleven Records zur Aufgabe diese brachiale, mit fünf Songs bestückte Synth-Punk-EP wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen — in Form der guten alten, stilvollen High-Quality-Kassette.
„Ich habe damals nur Brainiac und Nelly Furtado gehört“, lacht er. Und mit einer unberechenbaren Intensität à la Total Control und enormen Eindringlichkeit, wie man sie von Digital Leather kennt, hat er genau das: einen Grund zu lachen. „Digital Sex“ lädt zu Vielem ein (Nomen est omen?) und ist zu Vielem bereit, nicht dabei: (erfreulicherweise) Kompromisse. Aber wer eine Zündung entwirft, die die Eigenschaft hat, Tachykardie auszulösen, der braucht keine lähmenden Vereinbarungen und stotternden Abmachungen einzugehen. Die Prämisse lautet: Sich das Fett aus den Haaren zu schütteln. Und gut.