Text: Sönke Holsten, 22. September 2021

Fünf Jahre sind vergangen, seitdem das Quartett Trümmer mit “Interzone” ihr letztes und sehr hörenswertes Album ablieferte. Seither ist so einiges im Kosmos der Band passiert: Ein Teil ist nach Berlin übergesiedelt, produziert namhafte Platten oder arbeitet hauptberuflich als Arzt. Umso schöner, dass Trümmer sich nun wieder dem widmen, was sie ebenfalls beherrschen — dem Schreiben guter Alben. In einem alten Gutshaus in Schleswig live aufgenommen, veröffentlichen sie nun mit “Früher war gestern” ihren dritten Longplayer.

„Wann wenn nicht“ beginnt mit fiependem Feedback, um dann direkt Fahrt aufzunehmen und Paul Pötsch eindringlich über die aktuelle Schieflage der Welt hadert. In „Weißt du noch“ geht es gemächlicher zu und entwickelt sich zu einem gelungenem Liebeslied über eine wohl verflossene Liebe mit wunderbaren Zeilen wie „Aber weißt du denn noch, wie’s früher war? Als das Früher noch nicht früher war?“. Ein Akkordeon leitet dann den krachenden Sound von „Zwischen Hamburg und Berlin“ ein und thematisiert die Zerrissenheit zwischen diesen Städten zu stehen.

Trümmer sind eine Gitarrenband. Wo auf “Interzone” der ein oder andere Sythie seinen Platz gefunden hat, liegt die musikalische Qualität in dem Zusammenspiel der 6-Saiter, welches wunderbar von der Rhythmusabteilung getragen wird und Paul Pötschs charismatischen Gesang ins rechte Licht rückt. Tolle Musik, starke Texte. Bitte weitermachen.

24.09.2021 Hamburg – Reeperbahn Festival
22.11.2021 Köln – Bumann & Sohn
23.11.2021 München – Milla
24.11.2021 Nürnberg – Club Stereo
25.11.2021 Berlin – Berghain Kantine
26.11.2021 Leipzig – Ilses Erika
27.11.2021 Hamburg – Molotow

VÖ: 17. September 2021 via Pias