Text: Christoph Walter, 23. September 2022

Mit Fug und Recht dürfen Khruangbin als eine der kreativsten und umtriebigsten Bands der Gegenwart bezeichnet werden. Allein die Frequenz, mit der die Texaner Musik von höchster Güte veröffentlichen, ist schon mehr als beeindruckend. Als besonderes Steckenpferd des Psych-Funk-Trios aus Houston erweist sich dabei in letzter Zeit vor allem die Fähigkeit als herausragender Kooperationspartner.

Den beiden EPs mit dem Soulsänger Leon Bridges folgt mit „Ali“ nun ein weiterer Geniestreich. Beim Namensgeber der Platte handelt es sich um keinen Geringeren als den 2006 verstorbenen malischen Superstar Ali Farka Touré, dem dessen Sohn Vieux Farka Touré – Spitzname „Hendrix der Sahara“ – und Khruangbin ein kleines Denkmal in Form von acht Neuinterpretationen setzen. Wobei „Denkmal“ nicht unbedingt der zutreffende Begriff ist, gehen die mit maximaler Lässigkeit arrangierten Stücke auf „Ali“ doch weit über eine bloße Lobhudelei hinaus. Eher muss von einer zeitgemäßen Weiterentwicklung die Rede sein, die Ali Farka Touré und sein musikalisches Schaffen weiterleben lassen.

VÖ: 23. September 2022 via Dead Oceans