Text: Oliver Schröder, 26. September 2016

Die vielbeachtete Band aus Los Angeles lässt die mediale Aufmerksamkeit im wahrsten Sinne des Wortes kalt. Sie veröffentlichen einfach ein drittes, perfekt durchstrukturiertes Album und prägen den Begriff „cool“ auf ihre Weise. Mehr unbekümmertes Schulterzucken geht kaum. Mehr Tanzbarkeit und Massentauglichkeit auch nicht.

Der Popappeal steht nun mal mehr denn je im Vordergrund, wirkt aber wie erst aus dem Ärmel geschüttelt und dann hochambitioniert in Form gebracht. Alle momentan angesagten Sounds finden sich auf „Heads Up“ in reicher Fülle wieder: Postpunk, Neo-Psychedelia, minimalistische Beats, Disco-Affinität, 80s-Goth-Pop und was sonst nicht alles. Trotz dieses Sammelsuriums an unterschiedlichen Einflüssen stehen die vier Warpaint-Damen zu jeder Zeit monolithisch mit beiden Beinen im Mainstream, aber drohen zu keiner Sekunde weggeschwemmt zu werden. Dafür ist ihre Herangehensweise zu überzeugend selbstbewusst. Man könnte der Band ihren Hang zum Perfektionismus vorwerfen, aber dann würde man tatsächlich nur das Haar in der Suppe eines sehr glatten, aber makellosen Albums suchen.

30/10/2016 Köln – Live Music Hall
01/11/2016 Berlin – Astra Kulturhaus

VÖ: 23. September 2016 via Rough Trade Records