Text: Stefan Killer, 06. September 2018

Brachial, wütend und melancholisch sind wohl die gängigsten Eigenschaften, die sich heutigen Hardcore-Gruppen wie Wayste zuordnen lassen. Sie beschreiben auch gut, was dieses Leipziger Trio auf seiner neuen Platte „The Flesh And Blood“ von sich gibt. Allerdings schafft es, was heute kaum eine Band in diesem Genre zustande bringt – nämlich eingängig stringente Arrangements mit aggressiven Experimenten zu mischen.

So walzt Wayste auf „The Flesh And Blood“ vom initialen Kabuffgeschrei in „I And You“ bis zum hymnischen Finale („Losing Touch“) über alles, was die Band bewegt (hat). Doch auch, wenn zur Entstehungszeit dieses Dutzends Hardcore-Aufhauer familiäre Rückschläge das Songwriting prägten, geht das Album weit über selbstreflektierende Facetten hinaus. Es gilt, Gedankenwelten zu zerstören, den mentalen Kreisverkehr zu überfahren, Ungemütliches in die Komfortzone zu lassen.

Konkret bedeutet das insbesondere, dass hier und da melodische wie rhythmische Konventionen – beinahe unbemerkt – gebrochen werden („The Great Disguise“). Und diese Eigenschaft ist letztlich, was „The Flesh And Blood“ herausragen lässt: Wayste spielten einerseits eine geradlinige Hardcore-Walze ein, andererseits gerät diese immer mal wieder ins schon fast bluesig atmosphärische Schlingern und macht „The Flesh And Blood“ zu einem weiteren Paradebeispiel für die Evolution harter Rockmusik.

21.09.2018 Kiel – Medusa
22.09.2018 Hamburg – TBA
23.09.2018 Münster – Baracke
24.09.2018 Strasbourg – TBA
25.09.2018 Mannheim – JUZ
26.09.2018 Frankfurt – K-Field
27.09.2018 Bamberg – JUZ
28.09.2018 Zittau – Emil
29.09.2018 Chemnitz – AJZ

VÖ: 07. September 2018 via Day By Day Records / Through Love Records