Text: Oliver Schröder, 20. Mai 2022

Gimme Indierock! Wenn Alex Edkins mit seiner Nebenband Songs veröffentlicht, sind eine Menge Referenzbands fällig: Guided By Voices, Sugar und die Pixies stecken das Feld ab, in dem sich der Metz-Fontmann mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt. Und endlich mal wieder ein Projekt, bei dem es sich ausdrücklich nicht um ein Corona-Überbrückungsprojekt handelt. Fast zumindest:

Ich hatte immer schon vor, diese Songs fertigzustellen, aber erst der Umstand, mit Metz nicht auf Tour gehen zu können und im Lockdown sitzen zu müssen, sorgte für den letzten Anstoß.

Gut, dass das Material nicht noch länger im Proberaum herumgammelt, denn diese zehn Stücke müssen einfach dringend raus in die Welt. In der guten ersten halben Stunde werden Melodien wie Knallfrösche auf dem Bürgersteig verteilt. Bis dahin wird nicht einmal angehalten, um Luft zu schnappen. Mit „Lusitania“ schafft es Edkins tatsächlich, die leicht rührselige Hymnenhaftigkeit der frühen Stereophonics mit dem lärmenden DIY-Indiepunk seiner Labelmates Oxford Collapse zu verschmelzen. Heraus kommt, ganz klar, ein Hit! Der Hauch von noisiger Bratzigkeit, der von seiner Hausband noch übrig geblieben ist, ist genau das Quäntchen Schärfe, das die überbordenden Eingängigkeit im Zaum halten kann. Nur das finale „Holding Out“ dröhnt so melancholisch langsam, als hätte sich J. Mascis am Codeine vergriffen. Weird Nightmare sind ganz klar eine wahre Herzensangelegenheit für Alex Edkins. Und sie werden bald eine für die Hörerschaft.

VÖ: 20. Mai 2022 via Sub Pop