Text: Christoph Walter, 28. Juni 2021

Die Songs von William Fitzsimmons waren schon immer eine Art musikalische Nabelschau. Kein Wunder, denn als ausgebildeter Psychotherapeut hat der amerikanische Troubadour nun einmal einen gewissen Hang zur Selbstreflexion und außerdem gibt seine wechselvolle Lebensgeschichte allerhand Erzählmaterial her. Dementsprechend kreist auch das aktuelle Album „Ready The Astronaut“ wieder in erster Linie um Geschehnisse aus dem Hause Fitzsimmons.

Wie bereits im 2018 erschienenen „Mission Bell“ geht es einmal mehr um das Zerbrechen der Ehe des Songwriters — diesmal allerdings vor allem um das Anerkennen der gescheiterten Beziehung und die Hoffnung, das Leben bald wieder auf eine etwas komfortablere „Flughöhe“ zu bringen. Ähnlich, wie es sich in der griechischen Mythologie Dädalus für seinen Sohn Ikarus gewünscht hat — ein Motiv, auf das Fitzsimmons gleich einige Male zurückgreift.

Ob man über diese doch recht privaten Dinge so genau informiert werden möchte, ist letztlich Geschmackssache, aber natürlich haben sie schon immer bestens gepasst zu William Fitzsimmons‘ sanfter Stimme und den sachten, melancholischen Folkpop-Songs. Auf „Ready The Astronaut“ liegt der Fokus deutlich stärker auf elektronisch grundiertem Pop und weniger auf Folk. Die behutsam gezupfte Gitarre kommt lediglich im besonders schönen „Daedalus, My Father“ zum Einsatz, ansonsten geht es eher sphärisch zu.

Letzten Endes ist aber auch „Ready The Astronaut“ wieder eine typische Fitzsimmons-Platte: Man bekommt genau das, was man erwartet. Negative Überraschungen gibt es keine, diesmal leider aber auch nur sehr wenig, was einen vor Begeisterung vom Hocker haut.

19.04.2022 Köln – Kulturkirche
22.04.2022 Darmstadt – Centralstation
02.05.2022 München – Freiheizhalle
03.05.2022 (AT) Wien – Theater Akzent
05.05.2022 (AT) Graz – Dom im Berg
09.05.2022 (CH) Zürich – Bogen F
13.05.2022 Berlin – Heimathafen Neukölln

VÖ: 25. Juni 2021 via Grönland Records