Text: Felix Mossmeier, 02. März 2021

Im November hatten sie es angekündigt. Aus dem Duo wird ein Quartett. Fünftes Album. Februar 2021. Wir waren gespannt. Und man muss einfach sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Der leise Überschwang der Hörer*innen seit 2008 bei den Leipziger*innen überkommt, schlägt auch diesmal wieder mit aller Unaufdringlichkeit zu.

Unter diesem Titel ein Album mit „elektrifizierten Versionen ausgesuchter Stücke“ zu schnüren ist nicht nur konsequent, sondern auch logisch. Genauso logisch ist es, dass Wooden Peak sich bei zwei Personen mehr nicht selbst überfüllen, sondern den Regler in die genau entgegengesetzte Richtung drehen. Mehr Reduktion ist eben doch mehr. So kommen über den Verlauf des gesamten Albums alle Elemente noch besser zur Geltung, haben Raum zum Atmen.

Über neun Tracks einen eigenen, klar erkennbaren Sound zu verfolgen und sich dennoch nicht zu wiederholen, ist beeindruckend. So entstand hier ein Album, auf dem einem neben dem klaren Beat ab und an eine Bassklarinette oder eine Posaune über den Weg laufen und bei aller gewollten Präsenz sich doch so gut und fast demütig wirkend ins Gesamtbild fügen. „Electric Versions“ ist ein Album das nur empfohlen werden kann. Vor allem aber wohl gestressten Großstädter*innen, die innerhalb ihres persönlichen 15 km-Radius einen Kurzurlaub suchen.

VÖ: 26. Februar 2021 via Teleskop