Text: Christoph Walter, 22. Mai 2020

Da der diesjährige Sommerurlaub zumindest auf der Kippe steht oder gleich ganz ins Wasser zu fallen droht, sollte man sich unbedingt Alternativen suchen, um das Fernweh zu stillen. Gerade recht kommt dabei „Strange To Explain“, das neue, mittlerweile elfte Studioalbum von Woods.

„I’m standing on a beach next to you and the sea“, heißt es im pastellfarbenen Auftaktsong und schon steht man im Hawaiihemd und mit einem bunten Cocktail am kitschigsten Südseestrand, den man sich vorstellen kann. Noch weiter weg geht es in der sehr starken Vorab-Single „Where Do You Go When You Dream?“ und spätestens da schwant einem, dass die aufregendsten Reisen sowieso in der Phantasie und nicht im Flugzeug stattfinden. Weitere Stationen, die die Psych-Folk-Reisegruppe aus Brooklyn im Laufe der LP ansteuert, sind unter anderem Ohrwürmer mit Anleihen an Tom Petty & The Heartbreakers („Can’t Get Out“), melodieverliebte Balladen mit Westcoast-Flair („Strange To Explain“) und – als Rausschmeißer ganz zum Abschluss der Route – ein ausuferndes, siebeneinhalbminütiges Instrumental („Weekend Wind“).

Letztlich braucht es in diesem Sommer also eigentlich gar keine weite Reise: Ein kurzer Abstecher in den nächstgelegenen Plattenladen reicht völlig aus. Vorher vergewissern, dass dort „Strange To Explain“ auf Lager ist, sollte man sich allerdings schon.

VÖ: 22. Mai 2020 via Woodsist