Text: Stefan Killer, 01. April 2019

Yak ist eine Band, die aus Scheiße Gold macht. Nicht etwa, weil das Trio aus London schlechte Musik gut vermarktet. Nein, im Gegenteil. Kaum eine Gruppe ist wohl so schlecht, wenn’s um den geordneten und erfolgsversprechenden Ablauf einer Produktion geht. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis: Auf „Pursuit of Momentary Happiness“ ist die Band fokussiert, laut und unfassbar vielseitig. Nicht zuletzt deshalb dürften ihre Landsleute von Foals sie kürzlich als Toursupport angekündigt haben.

Die Geschichte zum Album liest sich wie eine packende Underdog-Reportage oder das Drehbuch für einen Guy-Ritchie-Film. Da wären Exzesse und Filmrisse, Schicksalsschläge in Sachen Obdach und Freunde, unverhoffte (prominente) Mitmischer und jede Menge Ortswechsel. Von England nach Japan und Australien bis in die Vereinigten Staaten – und den musikalischen Wahnsinn – trieb Mastermind und Sänger Oli Burslem seine Ideen.

Mal lässt sich das Album mit eben jenem verplanten wie weltoffenen Bummel assoziieren („This House Has No Living Room“), ein andermal haut Yak der Hörerschaft in nicht mal drei Minuten allen verfügbaren Fuzz in die aufgedunsene Feierfresse. So oder so, „Pursuit of Momentary Happiness“ hört sich an wie sich seine Geschichte liest: Musik von der Straße für die große Bühne. Aber eben so ganz anders als Foals.

VÖ: 08. Februar 2019 via Caroline