Text: Tim Brügmann, 12. Februar 2019

Zeit heilt alle Wunden. Oder auch nicht. Im Falle von Young Widows regen zehn verstrichene Jahre dazu an, den Finger erneut in die Wunde zu legen. Gefeiert wird nach langer Abstinenz vom europäischen Festland ihr Post-Hardcore-Meilenstein „Old Wounds“, das ihm Jahre 2008 von Converge-Mastermind Kurt Ballou in Salem produziert wurde.

Dabei kehren Evan Patterson, Nick Thieneman und Jeremy McMonigle nicht nur zu ihrem wohl bekanntesten Werk, sondern auch zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Gerade Patterson, dessen älterer Bruder Ryan vielen durch die Hardcore-Punker Coliseum bekannt sein dürfte, wendet sich wieder seinem Frühwerk zu, nachdem er die letzten Jahre dazu nutze, sein Soloprojekt Jaye Jayle rund um den Globus zu schicken. Aber auch seiner mittlerweile Ehefrau Emma Ruth Rundle stärkte er an der Gitarre sowohl live als auch im Studio („On Dark Horses“) den Rücken.

Gemeinsam halfen die Gebrüder Patterson, die Szene in Louisville Kentucky in die 2000er Jahre zu überführen, nachdem sie schon bei Bands wie National Acrobat oder Breather Resist den harschen Ton vorgaben. Zehn Jahre später und mit einigen Flaschen Old Bourbon mehr auf der Zunge, dürften die Festivitäten zum 10-jährigen Jubiläum von „Old Wounds“ noch wesentlich rauer klingen als damals und lange bevor es mit den Alben „In and Out of Youth and Lightness“ sowie „Easy Pain“ in eher ruhigere Noise-Rock-Gefilde ging.

Im Frühjahr 2019 beehren Young Widows nicht nur das legendäre Roadburn-Festival, sondern kratzen sich auch hierzulande in ausgesuchten Venues den Schorf ab.

01.04.2019 Hamburg – Hafenklang
02.04.2019 Berlin – Urban Spree
03.04.2019 Leipzig – Ut Connewitz
05.04.2019 Würzburg – Immerhin
06.04.2019 Köln – Privat

VÖ: 08. Juni 2018 via Temporary Residence Ltd