Text: Christoph Walter, 29. April 2019

Dieses Video zu „The Barrel“: Einerseits hat es etwas zutiefst Verstörendes, andererseits blickt man aber auch sehr fasziniert auf dieses meisterhafte kleine Filmchen, das einen der auffälligsten Songs auf „Designer“, dem dritten Album von Aldous Harding, flankiert. Auffällig deshalb, weil „The Barrel“ im Vergleich zu den meisten der anderen Stücke fast schon opulent instrumentiert und unverschämt eingängig ist.

Ansonsten lässt es die Neuseeländerin trotz einiger „Ausreißer“ wie dem windschiefen Piano im Titelstück oder dem zuckersüßen Indie-Pop-Refrain in „Zoo Eyes“ eher getragen und minimalistisch angehen. Oft reicht als Begleitung eine akustische Gitarre aus oder – im Falle von „Pilot“ – gar nur ein in Endlosschleife wiederholter Klavierakkord. Das herausragende Merkmal von Aldous (eigentlich: Hannah) Harding ist aber sowieso ihre enorm wandlungsfähige Stimme, die die gesamte Bandbreite zwischen Lässigkeit, erhabener Eleganz und tiefer Traurigkeit (wie in der sechseinhalbminütigen Pianoballade „Damn“) abbildet und „Designer“ zu ihrem bisher besten Album macht.

12.05.2019 Berlin – Privatclub (ausverkauft)
18.11.2019 München – Kranhalle
19.11.2019 Köln – Artheater
20.11.2019 Berlin – Heimathafen
26.11.2019 Hamburg – Knust

VÖ: 26. April 2019 via 4AD