Text: David Maneke, 28. Januar 2020

Im Grunde sind Monako seit dem phänomenalen ersten Hallo „HHXXMTL“ die Quasare einer kleinen, mit gehörig Kredibilität versehenen Hype-Galaxie, deren Anhänger sich nach einem spezifischen Sound sehnen um einem Katarakt von Zeitlichkeit, oszillierend zwischen den Polen vintage und progressiv/neu dem gehörigen Soundtrack zu verleihen. Und Monako beweisen seither mit jedem Release, dass sie genau diese Nische beherrschen können. An dieser Stelle ein persönlicher Einschub: ich tendiere dazu, einem gewissen Maß an Hype gegenüber Skepsis zu entwickeln. So hat es jetzt auch ein wenig gedauert, bis ich mich, den Eindruck von „HHXXMTL“ noch im Ohr, an „Take Care“ herangetraut habe.

EPs sind oft auch deswegen sehr spannend, weil sie ja häufig Zwischenschritte sind; also einen Work in Progress abbilden (wollen). Bezüglich „Take Care“ fällt hier als allererstes auf, dass Monako einen etwas homogeneren Sound entwickelt haben, als noch auf der bisweilen etwas wankelmütigen und fragmentarischen „Spring“ EP. Alle Songs auf „Take Care“ sind in sich geschlossene Songs, auf den Punkt inszeniert. In jedem Song steckt ein kleines Universum an Einflüssen, sorgsam zusammengewoben und umgewirkt; einzelne Vorbilder verlieren sich im stimmigen Ganzen. In wenigen Momenten wird das ganze dann ein wenig zu epigonenhaft, aber sei’s drum – dieser Gefahr müssen sich Monako fast schon aussetzen, damit die Idee so richtig funktioniert. Und die längste Zeit ist das ja auch der Fall.

So, was jetzt also – Skepsis berechtigt oder nicht? Musikalisch keinesfalls, „Take Care“ ist eine richtig smoothe Platte und knüpft, wenn man die Gesamtwerkbetrachtung denn jetzt mal zweckshalber so eng weben mag, eher an dem eiskalten „HHXXMTL“ an als am Rest der „Spring“ EP – und damit an einer musikalischen Attitüde, die dem umtriebigen Künstlerkollektiv mal richtig gut steht. Aber ebendiese Attitüde gehört nun mal auch zum Deal, Monako sind coole Leute, die coole Musik für coole Leute machen. Damit kann man fremdeln, fair enough. Aber man sollte mindestens anerkennen, dass Monako akribisch an ihrem Sound feilen, um genau das zu erreichen was sie wollen – und was sie machen, das machen sie verdammt gut. Und wenn die „Spring“ EP schon Lust auf mehr gemacht hat, dann ist „Take Care“ mal ne Ansage: dieses songwriterische Talent muss Monako erstmal auf Albumlänge bestätigen.

21.04.2020 Mainz – Schon Schön
22.04.2020 München – Import/Export
23.04.2020 Karlsruhe – Substage Café
24.04.2020 Nürnberg – Z-Bau
25.04.2020 Zwiesel – Jugendcafé
26.04.2020 Leipzig – Nochbessererlebene
27.04.2020 Erfurt – Engelsburg
28.04.2020 Dresden – Filmtheater Schauburg
29.04.2020 Berlin – Monarch
06.05.2020 Köln – Blue Shell
07.05.2020 Schorndorf – Manufaktur
08.05.2020 Düsseldorf – FFT Theater
09.05.2020 Hamburg – Uebel & Gefährlich – Turmzimmer

VÖ: 17. Januar 2020 via Euphorie Records