Text: Matthias Eichler, 08. November 2022

In der aktuellen Pressemitteilung zu seinem neuen Album heißt es: “Lassen Sie sich von der prestigeträchtigen Schauspielerkarriere nicht täuschen: Caleb Landry Jones ist ein echter musikalischer Eigenbrötler […]“. Es gibt zwar nicht gerade wenig Schauspieler, die sich auf musikalischen Wanderwegen versuchen, aber nur ein Bruchteil zieht das Vorhaben so gekonnt durch wie Caleb Landry Jones, der es mit seiner neuesten Platte voll freidrehendem, glamourösem Pop-Rock mal wieder beweist. Der beste Schauspieler unter Musikern und bester Musiker und Schauspielern. Nun, jedenfalls ist es jetzt so weit und sein neuestes Werk „Gadzooks Vol.2“ wurde letzten Freitag via Sacred Bones Records (die, mal eben erwähnt, vom The Wire und Billboard Magazine zurecht als eines der besten Independent Labels der letzten Jahre beschrieben wurden) veröffentlicht.

Eines der größten musikalischen Talente von Jones ist sicherlich seine Fähigkeit, eine riesige energetische und klangliche Landschaft mit einer breiten Palette von Instrumenten und Gesangsstilen über eine völlig einzigartige Songstruktur auf eine Art und Weise abzudecken, die sich zusammenhängend und euphorisch anfühlt. „Gadzooks Vol. 2“ wirkt im Gegensatz zu den Vorläufern eher etwas beruhigender, jedoch mit nicht weniger mitreißenden Hooks, die beim Ausklingen eine so tiefe Sehnsucht in uns hinterlassen, dass man beinahe Verstand-verloren realisiert, dass man sich schon in einem weiteren verwobenen Höhepunkt freudig ausgeliefert sieht. Das Album wurde mit Nic Jodoin in den berühmten Valentine Recording Studios gleichzeitig mit dem Mix seines Debütalbums „The Mother Stone“ aufgenommen. Jones wurde gebeten, sein Album mit seinen eigenen Worten zu beschreiben:

I’m aware of only half the picture. It comes down upon me like a heavy rain. The psycho deli is out of mustard and all the porn stars won’t leave their homes. I’m out only to get myself, but don’t get in the way. The bugs which throw themselves at windows rarely get their say.

VÖ: 04. November 2022 via Sacred Bones