Text: Stefan Killer, 02. Juli 2020

Beinahe unbemerkt hat die französische Band Cosse im Juni ihre Debüt-EP veröffentlicht. Und das, obwohl sie so viel Lärm macht. Doch wer jetzt an harten Rock oder gar Metal denkt, sei entwarnt: Der Lärm auf „Nothing Belongs to Anything“ ist weitaus zerbrechlicher.

Bestes Beispiel ist der Song „Pin Skin“, der nach dem einladenden Opener „Welcome Newcomers“ die Diversität der Band sofort in den Vordergrund schiebt. Darin wechseln sich zurückgelehnte, schon fast soulige Klargesang und -instrumentalpassagen mit jazzigen Ausflügen und zuckenden Noiserock-Höhepunkten ab, ehe eine zarte Frauenstimme den Abgesang anstimmt.

So oder so ähnlich verhält es sich auch mit den drei anderen Stücken auf „Nothing Belongs to Anything“: Erst zerrt Cosse hemmungslos an den Saiten, dann an den Nerven. So gut das Album für Fans versiertem Krachs auch klingt, so belanglos ist es vermutlich für alle anderen. Trotzdem: Die EP der jungen Musiker von Cosse ist ein beeindruckender Auftakt. Hoffentlich lässt das erste Album nicht zu lang auf sich warten.

VÖ: 12. Juni 2020 via À Tant Rêver du Roi / Grabuge Records