Text: Matthias Eichler, 10. November 2021

Ungewöhnliche Orte, an denen sich Musiker:innen zurückziehen um ihr neuestes Werk aufzunehmen gibt es genug: Tropfsteinhöhlen, Kirchen, Bauernhöfe in allen Variationen, abgelegene Ranches im entlegensten Wüstensand und so weiter und so fort. Für „Horizons“, dem bisher vierten Album und Nachfolger der von Kritiker:innen gefeierten LP „From The Poisonous Tree“, entschieden sich Electric Eye aus Bergen/Norwegen für eine nautische Inspirationsstätte — nämlich ein Leuchtturm vor der norwegischen Küste.

Für dieses hypnotische Space-Rock und Acid-Prog/70s/Kraut verströmende Album verbarrikadierte sich die Band in diesem besagten Turm, umgeben von vulkanianischer Eruption und einer inspirierenden, maritimen Aura, die sich in ihren Songs zu materialisieren begonnen hat. Auch in ihren Kaffeepausen wurde ihr ozeanisches Thema mit der Einverleibung diverser stimmungsstärkenden Jacques Costeau-Entdeckerserien weiter geistig angeregt und das Ergebnis, nun ja, liegt fast auf der Hand — ein gewaltiger Mahlstrom voll roher Kraft, inspiriert durch Eruptionen, visuelle Tiefsee-Abenteuer und einer unbändigen Natur.

VÖ: 05. November 2021 via Fuzz Club Records