Text: André Habermann, 18. Mai 2021

Im Rahmen des diesjährigen DOK.fest München @home präsentiert der Regisseur Philipp Reichenheim, der bereits in über hundert Musikvideos und zahlreichen Kurzfilmen Regie führte, mit „Freakscene“ sein Langfilmdebüt. Freakscene, nicht nur ein hervorragender Song, sondern auch ein perfekt gewählter Titel für eine Dokumentation über die legendäre Formation Dinosaur Jr.. Eine 82-minütige Achterbahn, mit intimen Einblicken in ihre dysfunktionalen Familie – wie Mascis sie selbst nennt. Aber nicht nur dort treffen Hass und Liebe aufeinander:

Es war egal, ob uns jemand zuhörte. Ich wollte nie auf der Bühne stehen, um vor Publikum zu spielen, sondern um Menschen zu attackieren.

Im Film von Philipp Reichenheim erfahren wir, dass es den drei Alphatieren J Mascis, Lou Barlow und Emmett Jefferson “Murph” Murphy nie um Spaß ging, es ging von Anfang an um „Schweiß und Tränen“. Erzählt wird die Geschichte der Band, von der Gründung bis hin zur Reunion. Viele ihrer musikalischen Wegbegleiter*innen kommen zu Wort, darunter Henry Rollins, Kim Gordon, Thurston Moore, Frank Black und Bob Mould. Die Filminfo prophezeit: „Wir erleben die geballte Energie der Jungs hautnah mit. Ein Film – so bunt und schrill wie die Band selbst.“ — dem kann man tatsächlich nur zustimmen.

Die sehenswerte Dokumentation kann noch bis zum 23. Mai via DOK.fest München @home für schmale sieben Euro gestreamt werden. Sollte man! Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Als Nicht-Native Speaker empfiehlt es sich die Untertitel zu aktivieren, da man sonst von Js Genuschel kaum ein Wort versteht. Und jetzt: Stream on & feel the pain.

Freakscene - The Story Of Dinosaur Jr. - Greetings from Philipp Reichenheim | 2021 @home