„Musik […], die einfängt, wie sich das Mensch-Sein in den 2020ern anfühlt.“ Nicht weniger als das verspricht die angekündigte Erstlings-LP von Future Kult, einem Duo (Cardiff / Berlin), das seine inzwischen zweite Single „Hound in a Storm“ ausgekoppelt hat.
„Hound in a Storm“ vermag zu verdeutlichen wie Sion Trefor und Benjamin Zombori ihre Vision umsetzen wollten. Der Song ist über weite Strecken melancholisch, ein ruhiger, analysierender Gesang und eine elektronische Instrumentalisierung erinnern zunächst etwa an die Musik von Elliot Moss. Doch die Ruhe trügt. Immer wieder schwappt die sinngemäß überbordende Komplexität der modernen Welt in akustischen Wellen über den Schutzwall des Sängers, der seine Verwirrung nur mit einer Metapher zum Ausdruck bringen kann: er ist so verloren und klein wie ein Jagdhund in einem Sturm.
Future Kults erste Single „Hidalgo“ schlägt auf eine andere Weise in die gleiche Kerbe. Um es kurz zu machen: es ist ein lässiger, in Eruptionen epischer, und dann wieder sphärischer Song zugleich. Die schrägen Videos zu beiden Songs sind ebenfalls sehenswert. Sie offenbaren einen Hang zu Maskeraden, zu gelebter Entfremdung und Annäherung.
Für weiteres Material braucht es glücklicherweise auch nicht mehr viel Geduld. Das selbstbetitelte Debütalbum steht am 11. Februar ins Haus.
