Text: Oliver Schröder, 21. Dezember 2017

Das Jahr 2017 geht so zu Ende, wie es angefangen hat: zwielichtig, ungewiss, aber mit großartigen Platten. Helicon bieten mit ihrer Themenauswahl den ultimativen Jahresrückblick dazu. Es geht um Liebe und Verlust, Drogen und Suff, Religion und Politik, Leben und Tod – kurzum um die ewigen Themen, von denen wir im scheidenden Jahr scheinbar besonders viel abbekommen haben. Auch musikalisch geht es in Richtung Unvergänglichkeit. Aus dem Psych-Rock-Welterbe Glasgows errichtet die Band einen gewaltigen Turm, von dem aus es sich wunderbar auf Orient und Okzident herunterblicken lässt.

Die beiden Brüder John-Paul und Gary Hughes machen für „Helicon“ von schweren Gitarrenriffs über den Sitar-Einsatz bis zum gepflegten Bruderzwist vieles richtig und ziehen den fortwährenden Shoegaze-Hype ohne Kompromisse ein gutes Stück tiefer in einen schillernden Sumpf aus Doom- und Drone-Rock. Schlussendlich verbeugen sie sich mit „French as Fuck“ noch einmal tief vor den Doors, deren eng geschnürte Lederhosen auch den Jungs aus Schottland hervorragend stehen dürften.

VÖ: 08. Dezember 2017 via Fuzz Club