One Twee Minute: Wer die Jeanines bereits kennt und liebt, wird von der neuen Ladung charmanter DIY-Popmelodien nicht allzu überrascht sein, dafür aber umso hingerissener. Für alle anderen machen sie Musik wie aus einer Zeitkapsel aus viel besseren Zeiten. Und das, obwohl die Pandemie für das Duo nicht ohne Folgen war: Ein bisschen mehr Folk und eine Spur Melancholie ziehen die Stücke aber keineswegs runter, sondern sorgen für mehr Tiefgang. Wie durch die Prise Salz im Pancake-Teig, wird die Süße der Melodien etwas abgemildert, was der Eingängigkeit keinerlei Abbruch tut. Die 13 kompakten Indiepop-Pellets kullern einem hier wie gewohnt direkt vor die Füße und verfolgen den Hörer überall hin.
Alicia Jeanine and Jed Smith kommen dabei genauso schnell auf den Punkt, wie auf ihrem Debütalbum vor drei Jahren. Die Songs rauschen schneller an einem vorbei als man „Repeat“ sagen kann. In nur 20 Minuten hinterlassen sie eine hauchfeine Schicht Glitzerstaub in der Wohnung. Und die will unbedingt aufgewirbelt werden – am besten durch übermütiges Herumspringen auf dem Sofa. Ach ja: Dass Jeanines auf Slumberland Records zuhause sind, ist genauso klar wie die Erkenntnis, dass „Don’t Wait For A Sign“ zu keinem besseren Zeitpunkt hätte erscheinen können.