Text: Lennard Göttner, 02. Dezember 2021

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Vor etwas mehr als einem Monat feierte die Berliner Indie-Rock-Band Tristesse ihr musikalisches Debüt – mit der Single „Kreis“ machte das Quintett bereits damals als vielversprechende Newcomerband auf sich aufmerksam. Inmitten von Alternative, Shoegaze und Indie spiegelt der Sound der Band genau das wider, wofür sie mit ihrem Namen steht: Schwermut und Tristesse.

Sänger Jannes-Maximilian Priebels äußerte sich im Oktober wie folgt zur Debütsingle: „In ‚Kreis‘ sinniere ich über Zukunftsängste, Selbstzweifel und Sorgen als junger Erwachsener und einem daraus resultierenden Gefühl der Perspektivlosigkeit. Bei all der Schwermut soll der Text aber auch Mut machen. (…) Auch aus aussichtslos erscheinenden Situationen kann etwas Gutes entstehen.“

Der melancholischen Grundtonalität folgend veröffentlichte die Band nun ihre Debüt-EP. „Im schwächsten Licht“ enthält vier Tracks und glänzt mit verspielten Riffs, eingängigen Refrains und tanzbaren Beats – ganz zum Kontrast zu den nachdenklich stimmenden Thematiken der Songs. „Serotonin“ beispielsweise setzt sich mit Depressionen und mentaler Gesundheit auseinander. Eine bedeutsame Angelegenheit für die fünf, wie Frontmann Jannes ausführt: „Dieses Lied verfolgt ein uns wichtiges Anliegen: einen offenen, reflektierten und notwendigen Umgang mit mentaler Gesundheit.“

In musikalischer Hinsicht liefert die EP ein innovatives Klangbild. Vor allem die effektgeladenen Gitarren sowie die verträumten Vocals bleiben hier auch im Nachhinein noch im Gedächtnis. Mit Tristesse etabliert sich eine mehr als nur spannende und verheißungsvolle Newcomer-Band in den deutschen Indie-Rock. Und „Im schwächsten Licht“ ebnet den Weg für eine spannende musikalische Reise des Berliner Quintetts.

VÖ: 03. Dezember 2021 via Tristesse Records