Text: Felix Mossmeier, 10. November 2020

Osnabrück. Eine Stadt bei deren Google-Suche man direkt unter „Andere suchten auch nach“ Bielefeld vorgeschlagen bekommt. Dass die Stadt aber zweifelsfrei existiert, beweisen Modesha mit ihrer gleichnamigen Debüt EP. Gerade zu Beginn spielen Melanie Ring (Voclas), Matthias Hetzer (Drums), Benjamin Schulz (Synths) und Steven Kuhlmann (Bass) mit dem mystischen. Als „einsamer Gesang wie aus einem Funkgerät in einer menschenleeren Welt“, beschreiben sie ihren Sound selbst. Und tatsächlich könnte gerade „Moon Pt. 1“ der Titelsong zu einem postapokalyptischen Kino-Drama sein. Man sieht den*die Held*in förmlich auf einem Motorrad durch eine völlig verlassene Stadt rasen, die sich die Natur bereits zurückzuerobern begonnen hat. Auch wenn das Video zum Track zeigt, dass sie selbst wohl eine ganz andere Interpretation des Tracks im Sinn hatten.

Nach 4:25 Minuten reißen Modesha die Zuhörer*innen aus diesem Bild, drehen kurz voll auf und zeigen eine ganz andere, viel lautere, Seite von sich. Alles, um anschließend wieder ruhiger zu werden. Quasi ein Weckruf, sich auf den smoothen Sound der vier jetzt komplett einzulassen. Insgesamt liefern Modesha mit ihrer Debut EP wirklich ab und bieten einen Grund, Osnabrück sehr positiv konnotiert in Erinnerung und sie selbst auf dem Schirm zu behalten.

Eine Live-Show ist bereits in Planung. Wer sich die Homepage und die bisher veröffentlichten Musikvideos gesehen hat, wird auch diese Entwicklung mit Spannung erwarten.

VÖ: 30. Oktober 2020 via Modesha