Text: Christoph Walter, 21. Mai 2021

Tochter zweier Musiker, benannt nach Duke Ellingtons „Mood Indigo“, aufgewachsen mit dem Werk von Joni Mitchell und Neil Young. Da blieb Indigo Sparke ja eigentlich kaum etwas anderes übrig, als eine Musiklaufbahn einzuschlagen. Trotzdem versuchte sich die in der Nähe von Sydney geborene Australierin erst einmal als Schauspielerin, ehe sie sich mit Anfang Zwanzig selbst das Gitarrespielen beibrachte und sich fortan als Songwriterin einen Namen machte. Neben allerlei Kritikerlob für ihre erste EP „Night Bloom“ fiel Indigo Sparke dabei auch der umtriebigen Adrianne Lenker auf, die sie gleich einmal als Opening Act für eine Reihe von Konzerten ihrer Band Big Thief einlud.

Auch Anfang 2020 hätte Indigo Sparke die ausverkauften Shows der Australien- und Neuseeland-Tour von Big Thief eröffnen sollen, doch was dann kam, ist hinlänglich bekannt. Wenigstens blieb so genug Zeit, endlich das lang erwartete Debütalbum fertigzustellen, dessen Songs bereits 2019 während eines USA-Aufenthalts entstanden waren. Überflüssig zu erwähnen, dass Adrianne Lenker auch bei „Echo“ wieder die Hände als Co-Produzentin mit im Spiel hatte.

Die Platte zeichnet sich aber gerade nicht durch eine übertriebene Produktion aus, sondern durch ihren Minimalismus, benötigen die neun Stücke doch wenig mehr als Gesang und E-Gitarre. Dem Eröffnungsstück „Colourblind“ mit seinem entspannten Westküstensound merkt man den Einfluss der eingangs erwähnten Joni Mitchell an, gleich darauf wird es in „Undone“ und vor allem „Bad Dreams“ deutlich dunkler und ätherischer. „Carnival“ driftet ins Psychedelische, während „Dog Bark Echo“ eine experimentelle Spoken-Word-Nummer ist. Trotz der spärlichen Arrangements besticht „Echo“, das die Spannung leider nicht ganz bis zum Ende aufrecht erhält, also mit einer beachtlichen Bandbreite. Große Lust darauf, ihren weiteren Werdegang mitzuverfolgen, macht Indigo Sparke mit ihrem gelungenen Debüt allemal.

VÖ: 21. Mai 2021 via Sacred Bones Records