Text: Christoph Walter, 03. Dezember 2021

Ein neuer Song immer am letzten Freitag eines Monats, ein Jahr lang. Das haben Sin Fang, Sóley und Örvar Smárason, seit einer halben Ewigkeit verbunden durch eine schier unüberschaubare Anzahl gemeinsamer Bands und sonstiger Projekte, 2018 schon einmal gemacht. Dieses Jahr war es wieder an der Zeit und die Zusammenschau der gesammelten Werke ist nun unter dem Titel „Dream Is Murder“ auch als Doppel-LP mit dem geschmackssicheren Artwork von Ingibjörg Birgisdóttir, einer weiteren langjährigen Weggefährtin, erhältlich.

Obwohl nicht alles auf der Single-Sammlung vollends überzeugt, ist dem isländischen Trio ein Album gelungen, das man von vorne bis hinten mit großem Vergnügen durchhören kann. Die Parts, bei denen Sóley federführend war, sind nicht ganz so düster ausgefallen wie ihre aktuelle eigene Platte „Mother Melancholia“ und erinnern eher an Kate Bush. An anderer Stelle meint man, schon einen kleinen Vorgeschmack auf die lange erwartete, 2022 hoffentlich fällige neue Seabear-Platte zu hören. „Where The Maps Run Out“ und „Lake With No Name“ jedenfalls könnte man sich sehr gut als Remixe noch unveröffentlichter Seabear-Stücke vorstellen. „Imaginary Love“ mit seinem Ohrwurm-Refrain und das bittersüße „Mandatory Love Song“ („I thought I was fine/But I guess I’m not“) dagegen sind astreine Popnummern, die die Vielseitigkeit von „Dream Is Murder“ noch mehr unterstreichen.

Bleibt zu hoffen, dass Sin Fang, Sóley und Örvar Smárason ihre Tradition mit dem neuen Song am letzten Freitag eines Monats irgendwann fortsetzen.

VÖ: 03. Dezember 2021 via Morr Music